Die Zahlen steigen in Südafrika, es werden Hotspots ausgerufen, der Präsident soll einen Tag später eine Rede halten und neue Maßnahmen verkünden.
Und wir? Wir verändern unsere Reiseroute, wollen bis zur Rede die Hotspot Staaten verlassen haben. Wir können die Maßnahmen hier noch nicht wirklich einschätzen. Falls die Maßnahmen auf Stufe 5 hochgeschraubt werden sollten, könnte das bedeuten, dass wir den Staat nicht mehr verlassen könnten. Dies wollten wir vermeiden. Und so landen wir in Prince Albert.
Eine Freundin hat diese Art von Orten mal als Oase beschrieben. Orte, in denen Reisende hängen bleiben. Nicht weil sie müssen, sondern weil sie können. Orte, in denen man entschleunigt. Nichts tut. Orte, die einen irgendwie anziehen. Orte, mit kleinen Cafés, in denen man auch einen dritten Cappuccino trinkt. Orte, mit herzlichen Menschen. Auf unserer Reiseliste haben wir ein paar dieser Orte erlebt: Antigua in Guatemala, Hampi in Indien, Ella in Sri Lanka und natürlich Koh Samet in Thailand. Dieser Liste wird nun also ein weiterer Ort hinzugefügt: Prince Albert. Er taucht wirklich wie eine Oase vor uns auf. Schließlich liegt er in der Karoo. Die Landschaft ist trocken und es ist plötzlich heiß. In Colchester waren wir ein paar Stunden zuvor bei 20 Grad und Regen gestartet.
Wir kommen in unserem Guesthouse an: Ta Mala‘s. Hier waren Künstler am Werk (Erika ist wirklich Künstlerin). Sie hat mit ihrem Mann ein Haus aus dem Jahr 1762 mit soviel Liebe zum Detail restauriert. Wir sind verzückt und schockverliebt - vor allem in den alten Herd, der mit Feuer angeheizt wird.
Am nächsten Tag schlendern wir durch das Örtchen, bekommen Tipps, was wir tun sollen beim Schlachter und ein leckeres Frühstück im Café. Überall sind kleine Lädchen, Gallerien und Antiquitäten Shops. Ich bin wieder schockverliebt: diesmal in zwei William Morris Chairs. Sie sind auch am nächsten Tag noch super bequem (und zum Glück/Pech schon verkauft), als ich noch mal zu ihnen gehen musste, um mich zu verabschieden.
Was diese Oasen noch so an sich haben: man bleibt länger als geplant. Aus einer Nacht werden vier. Beim Verlassen fahren wir erst einmal 70 km durch die Wüste.
Uns begegnen 6 Autos, vier Fahradfahrer, zwei Kurven und ganz viel Nichts ... und wir fragen uns, wer uns in Hamburg eigentlich immer die Sterne klaut?
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