Hätte mir das jemand im September beim Start unserer Reise gesagt, wir werden irgendwann in Thailand ankommen: ich hätte ihn für einen Träumer gehalten.
Zum Glück sind wir beide Träumer. Dass der Blog Suppe zum Frühstück heißt, sagt alles.
Heute gab es Suppe zum Frühstück. Die Echte: mit Nudel, die nach nichts schmecken, knackigem Gemüse, kleinen Bällchen, bei denen man nie sicher ist, ob sie aus Fisch oder Fleisch sind. Dazu Chilis, Zucker, Fischsauce, eingelegter Knoblauch... wir sind in meinem geliebten Thailand angekommen. In Bangkok hatten wir wirklich nicht nur schöne Momente, aber es ist unser zweites Zuhause und empfing uns auch diesmal mit ganz viel Lächeln. Diesmal zwar versteckt, aber die Augen der Thais lächeln genauso wie ihre Münder. Dazu in einem weiteren Post mehr.
Es muss im November gewesen sein, als wir lasen, dass Thailand seine Grenzen für Touristen aufmacht. Groß war die Enttäuschung, denn dies galt nur für einige wenige und auch nur für langzeitbleibende Touristen. Aber wir blieben dran an der Idee. Irgendwann erfuhren wir die Info, dass auch weitere Touristen ins Land dürften, sofern sie alle Auflagen (auch dazu gleich mehr) erfüllen und sich 15 Tage in staatliche Quarantäne begäben.
Und ab dem Moment (es muss Ende Dezember gewesen sein) war klar: Unsere Reise ging weiter. Zu dem Zeitpunkt war die Panik bezüglich der Mutation in Südafrika schon da und wir waren sicher, dass wir in ein anderes Land wollten/mussten.
Als Deutsche hätten wir in Thailand zwar ein Visa on arrival bekommen, doch dies gilt nur für 30 Tage. 15 Tage in Quarantäne und dann 15 Tage das Land bereisen. Undenkbar! Wir brauchten also ein 60 Tagesvisum (mit der Hoffnung dies in Bangkok verlängern zu können). Patricks Reisebüro wurde wieder geöffnet. Wie bekommen wir ein Visa und wo bekommen wir dieses? Dubai und Windhoek vielen leider raus. Blieb also nur ein EU Land oder Pretoria. Da Pretoria eher auf dem Weg lag, war die Entscheidung schnell getroffen. Die to do Liste, was wir für das Visa brauchten, war lang. Das ein oder andere kam doch zusammen... zum Glück haben wir beide aber super Sekretärinnen, die uns in einer Stunde eine Arbeitsbescheinigung fertig machten und zuschickten.
Wir haben ja schon diverse Visa beantragt, aber zur Zeit wird man wohl genau unter die Lupe genommen.
Jetzt mussten wir noch ein ASQ (Alternativ Staate Quarantine) Hotel finden. Man bucht sich für 15 Nächte in ein Hotel ein. Diese schnüren Pakete: Zimmer, Verpflegung, Krankenhaus, Testungen, Freizeit und Sportprogramme via Zoom oder einen Hometrainer im Zimmer, 30-60 Minuten Frischluftschnappen (natürlich erst ab dem ersten negativen Test, also nach ca. einer Woche) an vorgebuchten Bereichen...
Wir schrieben also diverse Hotels an. Komischerweise wollten aber scheinbar alle die (gefühlt einzige) Suite mit Balkon und Whirlpool. Wir überlegten, was uns wichtig war (eine weitere Liste, diesmal pro/contra, wurde angelegt): zwei Räume, Küche bzw. Möglichkeiten für Hedi Brei zu machen, Frischluft, Fenster in zwei Richtungen, damit man untersch Dinge beobachten kann, super Essen.
Ja, man kommt auf komische Ideen, wenn man sich seine freiwillig gewählte, luxuriöse Gefängniszelle aussucht.
Wir entschieden uns für 95qm, mit Whirlpool ohne Balkon, aber mit begehbarem Kleiderschrank. Das Problem: dies Zimmer war erst am 30.01. frei (wir hatten kurz zu lange überlegt). Wir mussten also überlegen, ob wir Südafrika am/vor dem 15.1. verlassen wollten (bis dorthin liefen die Restictions und wir hatten Sorge vor einer Grenzschließung nach diesem Datum) und woanders die Zeit überbrücken oder in Südafrika länger bleiben wollten.
Wir beschlossen, da wir eh über Dubai fliegen wollten, dort die Zwischenzeit zu verbringen.
Wir buchten Flüge, ein Hotel in Pretoria, waren in Kontakt mit der Thaibotschaft (ob sie wirklich mehr als 5 Tage für die Erstellung der Visa bräuchten) und klärten ab, wo wir die Coronatests machen konnten. Wir hatten ein super Hotel, das Visum schnell beantragt, obwohl unsere Bank scheinbar trotz enormer Gebühren nicht in der Lage ist, innerhalb von 7 Tagen Geld zu überweisen und wir es vor Ort noch einmal in der südafrikanischen Bank einzahlen mussten. Zum Glück kostet das Visa nicht die Welt und wir ärgern uns schon lange nicht mehr über unnötig bezahlte Gelder.
Wir fuhren noch für zwei Nächte in einen Nationalpark, suchten noch ein paar Tiere sowie vergeblich das Porcupine, und verbrachten so die Wartezeit aufs Visum.
Es wurde der 14.1. das Visum schon früher fertig als angegündigt (die thailändische Sofia hieß Karen), der negative Coronatest in der Tasche, als wir eine Nachricht von unserer Fluglinie erhielten, dass sie nicht mehr aus Südafrika raus fliegt. (Mittlerweile ist die Ein- und Durchreise aus Südafrika kommend in diesem Drehkreuz nach Asien komplett verboten- also Glück im Unglück).
Aber darin hatten wir ja mittlerweile Übung: neuer Flug musste her, das Hotel und das Auto verlängert werden sowie ein neuer Coronatest gemacht werden. Aber die Geschichte kennt ihr ja schon und hat auch nichts mit unserem Weg nach Thailand zu tun.
In Dubai mussten wir „nur“ noch das Certificate of entry (coe) beantragen, dafür benötigt die Botschaft wieder ein Haufen Papiere, die dann zum Außenministerium geschickt werden, um das Coe zu erhalten. Das ASQ brauchte von uns die Eheurkunde (gut, dass wir die durch unsere Hochzeit in Südafrika eh auf Englisch haben) und eine internationale Geburtsurkunde von Hedi, da wir nur als Familie, mit verheirateten Eltern, in einem Hotelzimmer das ASQ machen dürfen. Einen Haufen Papierkram später brauchten wir nur noch einen negativen Coronatest oder drei negative Coronatest, denn Thailand verlangt dies auch von Babys (was der Krankenschwester Tränen in den Augen bescherte.Hedis waren mit ein wenig Gurke schell getrocknet) und ein fit to fly certificate.
Ein Hoch auf die Kinderfreundlichkeit in Dubai wir mussten uns nicht hinten in die Warteschlange im Testzentrum anstellen, sondern wurden vor die 400 (!) anderen Wartenden gelassen, die immerhin 6 Stunden warten mussten. Und ich hatte mich über die Wasserflaschen gewundert, die man umsonst bekam... Am nächsten Tag gingen wir dann noch zur Notaufnahme, wo uns tatsächlich ein Arzt anguckte und uns flugtauglich schrieb!
Das Einchecken dauerte diesmal dementsprechend lange, denn schließlich mussten ja alle Dokumente überprüft werden, aber es wäre nicht Dubai, wenn wir nicht vorgelassen worden wären.
Nicht wie sonst, hob der Flug nahezu pünktlich um 3:35 Uhr nach Bangkok ab. Wie wir dort empfangen wurden, verdient eine ausführliche Beschreibung. Spoiler ich schreibe aus dem ASQ Hotel...
Comments