Die Lombards Villa hatte ich schon ein paar Tage zuvor im Internet gesehen, aber irgendwie konnte ich mir keinen Reim darauf machen: einzelne Zimmer waren zu buchen mit 100 qm Fläche, es gab keine Küche, keinen Hotelservice, aber irgendwie doch, die Preise waren viel zu günstig für dieses traumhafte Manorhouse in einem Park und ehemaligen Vinyard in der Nähe von Plettenberg Bay. An dem Tag, an dem wir unsere Nashörner verlassen mussten, brauchten wir immer noch eine Unterkunft also buchten wir für den gleichen Tag zwei Übernachtungen in der Lombards Villa. Wenn es komisch war, konnten wir immer noch etwas anderes suchen.
Wie ich in Bewertungen gelesen hatte, kamen wir an einem großen weißen Tor an, nirgendwo war der Namen angeschrieben. Wir fuhren die Auffahrt hoch und direkt auf ein traumhaftes Haus zu.
Wir gingen rein, unter uns begrüßte uns ein Zebra oder besser ein ehemaliges Zebra. Bernhard kam uns entgegen, dafür unterbrach er sein Puzzle mit einer älteren Dame. Bernhard (der einzige Angestellte) zeigte uns unser Zimmer. Es war die Treppe hoch, durch ein Wohnzimmer, links um die Ecke und wir standen in einem riesigen blauen Zimmer.
Ins Bad ging es durch den Kleiderschrank (insgesamt waren es 20 Schritte vom Eingang). Dass die Dachterasse noch einmal genauso groß war, ist nur standesgemäß. Einen Schlüssel für das Zimmer gab es nicht, nur für das ganze Stockwerk, das hatten wir nämlich scheinbar mit gebucht. Nicht das wir die drei Schlafzimmer und den eigenen Aufenhaltsraum gebraucht hätten. Davon gab es ja unten auch noch drei, samt einer Küche, die so groß war wie unsere Wohnung und aus insgesamt drei Räumen bestand.
Nachdem wir nicht genau wussten, ob wir es gruselig fanden, und was das für Geräusche vom Dach waren, beschlossen wir den Rest zu erkunden.
Beim Füttern von Hedi im riesigen Patio mit Kamin und Steinofen zum Pizzabacken lernten wir Toni, seine Frau Wendy und Nell die Schwiegermutter und Puzzlerin kennen. Toni war gerade in Rente und machte mit seiner Frau aus Johannesburg Urlaub mit der Schwiegermutter. Wir bekamen Tipps für diverse Aktivitäten (wir wären sonst nie in den Garten für Vögel gegangen. Er war traumhaft!!), Essen (von Pies an der Tanke, bis zum ausgezeichneten Lokal), als auch für die Weiterreise und für die Erziehung Hedis (nicht zu früh mit Brei füttern, nicht hinstellen, nur Wasser zu trinken geben...)
Am nächsten Tag zogen noch John und Sharon ein (Südafrikaner auf Heimaturlaub, da sie zur Zeit in Italien wohnen). Patrick bekam diverse Infos, wie Südafrikaner grillen und das Rezept der Großmutter für Boerewurst.
Hedi hatte endlich mal wieder gelungene Abwechslung und andere Menschen, die sie bekrabbeln und bestaunen konnte.
Bevor wir abfuhren, wurde uns noch ein Stellplatz für unseren zweiten Mietwagen angeboten und die Telefonnummer gegeben, für den Fall, dass irgendetwas sein sollte...
Wir haben diese Hostelmomente sehr genossen und einfach mit anderen Menschen beim Frühstück und Abendessen zusammen zu sitzen und uns über Gott und die Welt zu unterhalten.
Den Preis für den Aufenthalt haben wir immer noch nicht verstanden.
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