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Autofahrten oder lalelu in Dauerschleife

Ja, wir sind viel unterwegs. Ich wollte unbedingt bis nach Durban fahren. Dann kamen noch zwei Nationalparks auf unsere Wunschliste, was die Strecke noch ein wenig erweiterte. Dies bedeutete immer wieder längere Autofahrstrecken.

Kalle schlief zu Beginn der Reise genau 30 Minuten, was in Dubai kein Problem sein sollte. Für Südafrika aber nervig werden würde, da hier unsere Fahrstrecken doch um einiges länger sind.

Von früher erinnere ich, wie wir Hedi schön im Maxi Cosi geschuckelt haben, bis sie einschlief. Alles drehte sich um sie und das richtige/ihr perfektes Timing. Erst dann ging unsere Tour los. Für Kalle ist es da deutlich unentspannter. Er liegt irgendwo auf dem Boden wird von seiner Schwester zugedeckt, beklaut, abgeknutscht, erdrückt, gekratzt, hochgehoben, umgedreht, abgeleckt, während seine Mutter im Apartment rumwurstelt und sein Vater das Auto packt. Toll, der Zweitgeborene zu sein.

Patrick zaubert alles ins Auto und ich packe den Zauberrucksack. Mittlerweile wissen wir, was SOFORT parat sein muss, damit Hedi nicht SOFORT VÖLLIG (das Wort gleich scheint sie nicht zu kennen.) ausrastet und nur schwierig beruhigt werden kann.

Dazu gehören:

  1. eine Spucktüte. Nachdem sie in Dubai sich auf der ersten Fahrt so übergeben musste, dass ihr ganzer neuer Reiseautositz (richtig super und keine bezahlte Werbung für den Maxi Cosi Nomad) richtig schön eingeweiht wurde. Danach haben wir noch drei Mal die Tüte vergessen. Jetzt ist immer eine dabei.

  2. Eine kleine bewegliche Giraffe. Die wird eigentlich links liegen gelassen, aber weil ihre Cousine eine im Auto hat, muss Hedi das unbedingt auch haben.

  3. Ihre Sonnenbrille. Das bedarf keiner Erklärung. Ohne diese schläft sie nie.

  4. Ihr Krokodil, das ein Wärmekissen ist und bisher nur einmal warm gemacht wurde. Seitdem bewirkt es bei Bauchschmerzen immer auch im kalten Zustand Wunder.

  5. Der Snackbeutel. Immer mit neuen Überraschungen. Aber die wählerische Damen stumpft auch ab. Rosinen ziehen schon lange nicht mehr. Dafür sind jetzt Quetschis hoch im Kurs. Da die zu Hause verboten sind und auch hier nur bei langen Autofahrten erlaubt sind.

  6. Als letzte Reserve und wenn gar nichts mehr geht: Mini Gummibärchen. Bisher mussten wir erst eine Tüte aufmachen. Aber die Packung müssen ja auch noch 4 1/2 Monate halten.

  7. Der Riese Rick. Ein Buch, dass wir beide mittlerweile auswendig kennen.

  8. Vorgekochte Nudeln, damit man immer etwas „vernünftiges“ zu essen hat. Am Anfang gab es die ausnahmsweise mit Ketchup. Richtig tolle Idee(nicht). Jetzt kämpfen wir gerade darum, dass nicht ALLES mit Ketchup gegessen werden darf. (Ja, die Mutter war mit der Onionmarmelade kein gutes Vorbild).

  9. Grießbrei, der eigentlich für Kallle ist…

  10. Kaugummis… wenigstens irgendetwas für die Eltern. Und Hedis wichtigste Aufgabe diese an die Eltern zu verteilen, natürlich nicht ohne sie vorher gründlich abzulecken.

  11. Nasse Waschlappen.  Braucht man immer.

  12. Tonies und Toniebox. Shrek und Leolausemaus stehen hoch im Kurs.

  13. Für Hedi zur Zeit das Wichtigeste: die Mutter, die hinten in der Mitte eingequetscht, aber mit der Möglichkeit ihre Beine auszustrecken, sitzt. Sie kann zwar nichts sehen, aber Hauptsache die Kinder sind entspannt. Und kann beide beim kleinsten Zucken wieder in Schlaf „singen“


Diesen Eintrag schreibe nach einer achtstündigen Autofahrt von Howick nach Hluhluwe iMofolozi. Samt Stau, Autotausch am Durban Airport, einigen Schweißausbrüchen und neuen grauen Haaren der Eltern, atemberaubende Eindrücke durch ein „echtes Afrika“, Nashörner, Büffel und nicht einer ungeplanten Pinkelpause.

Das „echte Afrika“ klingt falsch und mit einer europäischen Sicht auf die Dinge. Es ist Zululand mit kleinen, vor allem runde Lehmhütten, immer ein wenig Farmland vor der Tür, die Kuh- oder Ziegenherde grast daneben oder auf der Straße, die bunte Wäsche flattert im Wind. Überall gibt es kleine Verkaufsstände. Es ist ein ganz anderes Bild als das, was die Blechhütten der Townships uns bisher zeichnete.


Fazit: Unsere Kinder sind richtig gute Autofahrerkinder geworden. Im Normalfall sitzen wir keine 10 Minuten drin und beide Schlafen für ca. 2 Stunden und die Eltern genießen den Road-trip.



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